Phosphor ist, wie Stickstoff, ein eutrophierender Stoff und wird biologisch und/oder chemisch aus dem Abwasser entfernt. Da allein mit der biologischen Phosphor-Elimination die Überwachungswerte für
Phosphor nicht sicher eingehalten werden können, wird sie in der Regel in Kombination mit der
chemischen Phosphor-Elimination, d.h. durch Zugabe von
Fällmitteln, ausgeführt.
Die biologische Phosphor-Elimination wirkt den Nachteilen der chemischen Phosphor-Elimination entgegen: Die Fällmittelkosten und die Aufsalzung des Vorfluters werden verringert.
Ziel der biologischen Phosphor-Elimination ist die Einlagerung von Phosphor in die Biomasse. Phosphor wird von allen Organismen benötigt und macht ca. 3% ihrer Zelltrockenmasse aus. Neben der wachstumsbedingten P-Aufnahme der Mikroorganismen, können sich auch unlösliche Phosphat-Verbindungen an den Schlammflocken anlagern. So kann etwa 20-30% des Phosphors aus dem Wasser entfernt werden.
Eine darüber hinaus gehende biologische P-Eliminierung kann erreicht werden, wenn der Belebtschlamm mit einer geeigneten Betriebsführung
anaeroben,
anoxischen und aeroben Bedingungen ausgesetzt wird. Dazu wird für ein anaerobes Mischbecken vor dem Belebungsbecken installiert. Die anaerobe Zone erzwingt eine Stresssituation, die entscheidend ist für die gezielte biologische P-Elimination: Die Mikroorganismen können nicht atmen und um nicht abzusterben, geben sie in ihren Zellen eingelagerte Phosphate ab. Durch die dadurch freigesetzte Energie überleben sie und nehmen in der aeroben Zone schließlich deutlich höhere Mengen an Phosphaten auf (siehe
Phosphat akkumulierende Organismen, PAO). Mit dem Überschussschlammabzug können so etwa 70-90% des Phosphors aus dem Wasser entfernt werden.
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